Abstract |
Dieses dritte Heft widmet sich der Dokumentenanalyse und damit einer spezifischen Materialsorte, die der Dokumente. Es stellt in zweifacher Weise eine Brücke zu den vorangegangenen und zukünftigen Ausgaben her:
- Erstens werden Dokumente, die im Rahmen der kindheitspädagogischen Forschung ‚gesammelt‘ werden, unter differenten Forschungsmethodologien analysiert: Forscher_innen bringen Dokumente ‚zum Sprechen‘, indem sie diese unter spezifischen Perspektiven betrachten. Je nachdem, ob dies diskursanalytisch, historisch-quellenanalytisch, dokumentarisch oder praxeologisch-ethnografisch geschieht, können verschiedene Aspekte des Sozialen fokussiert werden, die in Dokumenten zum Ausdruck kommen. Im Heft wird gezeigt, auf welche Art und Weise Dokumente in der kindheitspädagogischen Forschung zum Forschungsgegenstand werden und diskursanalytisch, historisch, dokumentarisch und ethnografisch ‚bearbeitet‘ werden. Damit erweitern wir die forschungsmethodologischen Beiträge der bisherigen Schwerpunkthefte „Ethnographie als kindheitspädagogische Forschungsstrategie“ (Heft 1, 2018) und „Dokumentarische Methode in der Kindheitsforschung“ (Heft 2, 2019).
- Zweitens wird dabei am Material aufgezeigt, wie die jeweiligen Zugänge Dinge bzw. Objekte unserer sozialen Welt als analytisch relevante Dokumente identifizieren und wie sie die sehr unterschiedlichen Sorten von Dokumenten aufschlüsseln.
Im Mittelpunkt dieses Hefts steht eine Auswahl von Dokumenten, die sich in unterschiedlichen kindheitspädagogischen Kontexten als analytisch relevant erwiesen haben: Erziehungs- und Bildungspläne, Felddokumente und fotografische Darstellungen aus Kindertageseinrichtungen sowie historische, von Frühpädagog_innen verfasste Briefe. Es handelt sich also um visuelle und mehrheitlich textbasierte Dokumente, die jedoch nur einen Ausschnitt der Dokumente bilden, die im Feld der Kindheitspädagogik vorgefunden werden können. Dies ermöglicht, in zukünftigen Heften aus diesem breiten Spektrum an Dokumenttypen weitere Dokumente, Gegenstände oder auch Architektur forschungsmethodologisch herauszugreifen und analytisch auszuleuchten – und damit auch weitere Schnittstellen zu materialitätsbezogener Forschung aufzuschließen. |