Literatur |
Vorgeschlagene begeleitende Lektüren:
Holmes Rolston III: A New Environmental Ethics, New York 2012, 126-158 (Biodiversity) und 158-193 (Ecosystems).
Wes Jackson: Towards an Ignorance-Based Worldview, in: Vitek, Bill/Wes Jackson (Hg.), The Virtues of Ignorance. Complexity, Sustainability, and the Limits of Knowledge, Lexington 2008, 21-36.
Konrad Ott: Zur ethischen Begründung des Schutzes von Biodiversität, in: Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 48: Biodiversität – Schlüsselbegriff des Naturschutzes im 21. Jahrhundert? Bundesamt für Naturschutz, Bonn – Bad Godesberg 2007, S. 89-124.
Martin Gorke: Bewahrung der Biodiversität vom Standpunkt einer holistischen Ethik, in: Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 48: Biodiversität – Schlüsselbegriff des Naturschutzes im 21. Jahrhundert? Bundesamt für Naturschutz, Bonn – Bad Godesberg 2007, S. 125-144.
Otto H. Frankel/Michael E. Soulè: Conservation and Evolution, Cambridge 1981, S. 1-30.
Aldo Leopold: A Sand County Almanac, Oxford 1968, 3-50, 201-226.
Baird Callicott: „Eigenwert der Natur. Gedanken über Ethik und Pragmatik“, in: Natur und Kultur 4/2 (2003), 68-89. |
Bemerkung |
Als Studienleistung ist ein Vorlesungstagebuch anzufertigen, das bis zum 07. Februar 2020 über das LSF in Form einer PDF-Datei einzureichen ist. Im Vorlesungstagebuch setzen Sie sich dreimal auf je 1 - 1,5 Seiten mit einem für Sie interessanten oder wichtigen Gedanken auseinander, der entweder Teil einer Vorlesungssitzung war, sich in der nachfolgenden Diskussion entwickelt hat oder bei der Lektüre eines der Texte im Leanweb entstanden ist. Es geht hierbei um die argumentative Auseinandersetzung zu einem selbst gewählten Schwerpunkt, also darum, das Gehörte produktiv weiter zu denken. Es geht dagegen nicht darum, eine Zusammenfassung einer der Sitzungen zu schreiben.
Mögliche Fragen, die Sie sich stellen könnten: · Was hat mich an den Thesen der Vorlesung überzeugt bzw. irritiert/gestört und warum? · Welche eigenen Fragen ergaben sich während der Vorlesung, wo würde ich gerne gedanklich anschließen? · Welche besondere Erkenntnis gewann ich und mit welchen mir momentan präsenten Themen oder Erfahrungen kann ich diese verknüpfen? · Die Vorlesungssitzung hat mich eventuell auf ein ganz anderes Thema gebracht, bei dem ich viele Parallelen sehe, von denen ich eine schriftlich festhalten möchte. Am Ende der Vorlesungszeit laden Sie die drei Reflexionen in einer pdf.-Datei im LSF hoch.
Mögliche Modulabschlussprüfungen: Hausarbeit oder mündliche Prüfung.
Annmeldung zur mündlichen Prüfung über eine Liste, die ab Mitte Dezember im Institut für Philosophie ausliegt. Themen für Hausarbeiten und mündliche Prüfungen bitte vorab in der Sprechstunde mit mir abstimmen.
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Lerninhalte |
Durch die Übernutzung und Zerstörung von Ökosystemen verringern wir täglich die biologische Vielfalt auf unserem Planeten und gehen damit Risiken ein, deren Reichweite sich nicht absehen lässt. Die in Gang gesetzten Veränderungen sind irreversibel und ohne Vorbild. Durch eine Politik des Wachstums und die Folgen unseres ressourcenintensiven Lebensstils bedrohen wir mittel- bis langfristig nicht nur die Überlebensmöglichkeiten der Menschheit, sondern beschneiden darüber hinaus auch die evolutionären Perspektiven aller anderen Lebewesen auf der Erde. Vor diesem Hintergrund hat die Generalversammlung der UNO die Jahre von 2011 bis 2020 zur „Dekade der Biodiversität“ erklärt.
Doch wie lässt sich sinnvoll – gegen konkurrierende, etwa wirtschaftliche, Ansprüche – für den Erhalt biologischer Vielfalt argumentieren? Welche motivationalen Ressourcen könnte die Umweltethik für den Schutz der gefährdeten Vielfalt bereitstellen? Ist biologische Vielfalt nur für uns Menschen gut oder stellt sie einen Wert an sich dar? Die Vorlesung sichtet und diskutiert ethische Antworten auf die Gefährdung der Umwelt, speziell der Artenvielfalt. Dabei verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand unseres Wissens (aber auch unseres Nichtwissens) in Bezug auf Biodiversität und die sozioökonomischen Ursachen der Biodiversitätskrise.
Die Veranstaltung soll folgende Kompetenzen vermitteln:
- Grundkenntnisse umweltethischer Positionen und Argumentationsmuster
- Einsichten in die gesellschaftlichen Konflikte im Spannungsfeld von ökonomischen Interessen und Umweltschutz
- Fähigkeit zur selbstständigen und begründeten Urteilsbildung in Fragen der Umweltethik
- Kennenlernen unterschiedlicher Wissenschaftskulturen und Diskussionsansätze
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