Konzept
Eine der Herausforderungen, der sich Kulturschaffende gegenwärtig stellen, ist der Synchronisation der Kulturen im Mainstream der Globalisierung etwas entgegenzusetzen. Manchen Musikproduktionen ist es gelungen, sich in einer transkulturell geprägten Welt überzeugend zu positionieren. Sie vermochten zwischen den Polen von Polarisierung und Melange kreative Lösungen anzubieten, die in nuce die Erwartungen an eine neue, durch transkulturelle Bezüge / Netzwerke geprägte Welt in das Musikalische transportieren.
Bei »Rewind – Play – Fast Forward« wird eine Idee, die ursprünglich im Projektsemester umgesetzt werden sollte, in das Format eines Seminars mit angeschlossener Übung (jeweils 2 SWS) überführt. Impulsgeber für Reflexion und künstlerische Arbeit sollen historische, bisher nicht veröffentlichte Tondokumente dienen, die während einer musikethnologischen Feldforschung im Irak 1978 gesammelt wurden. Gespeichert wurden die Aufnahmen mit Tonbandmaschinen. »Rewind – Play – Fast Forward« beschreibt Vorgänge der Bandsteuerung, die hier in ein Zurückschauen (Rewind), ein (neues) Hören auf den historischen Klang (Play) und das kreative Fortschreiben des Tondokuments in einem zeitaktuellen musikalischen Rahmen (Fast Forward) übersetzt werden sollen.
Die Veranstaltungen bieten außerdem eine Plattform für die Entwicklung des neuen Formats des culturalsoundmapping. In ihm verbirgt sich möglicherweise ein Code für die Schaffung einer besseren Welt, in der respektvoll mit der Diversität von Kulturwerten umgegangen wird.
Zur Übung
Historischen Aufnahmen irakischer Musik sollen in performatives Material verwandelt werden – ein Material, das als ein Modell für das Miteinander in einer offenen Gesellschaft verstanden werden soll. Die wöchentlichen Sitzungen sollen als Video- oder Audio-Konferenz über Zoom oder ein anderes offiziell freigegebenes Uni-Konferenztool angeboten werden. Die im LSF angemeldeten Studierenden werden über die entsprechende Mailadresse zur jeweils ersten Sitzung eingeladen.
Es sind verschiedene Produktions- und Präsentationsformen (Bühne frei!, Rundfunk etc.) denkbar. Die Einbeziehung von Live-Elektronik sowie Smartphone Audio- und Videodateien ist ausdrücklich erwünscht. Die Gestalt der Produkte wird sich in den Online-Aktionen jeweils neu ergeben. Der gegenseitige Support im Umgang und bei der Bearbeitung von Backtracks, etc. sowie anderer Formate wird ungewöhnliche und diverse Ergebnisse ermöglichen.
|