Die Aneignung und Vermarktung schwarzer und anderer nicht-weißen Tanzformen besitzt eine lange Tradition in der Pop-Kultur und reicht zurück bis in die Zeit der Minstrel Shows des 19. Jahrhunderts. Die Fragen, welche diese kulturellen Aneignungen aufwerfen sind seit jeher dieselben: Welche Bedeutungen tragen Tänze? Gehören sie irgendwem und wer darf sie dann überhaupt tanzen? Im Workshop werden die politischen Kämpfe um Repräsentation, Aneignung und Rassismus am Beispiel dreier schwarz rassifizierter Tänze in einen kritischen Tanzkurs überführt. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen werden die Tänze praktisch erlernt und gleichzeitig den Akt der kulturellen in seiner machtkritischen Dimension wie auch in seiner popkulturellen Bedeutung theoretisch erörtert.
Julian Warner (HAUPTAKTION) – studierte Theaterwissenschaft, Amerikanische Literaturgeschichte und Ethnologie an der Ludwig-Maximiliana-Universität München sowie Visuelle Anthropologie und Soziologie an der University of Kent (UK). Von 2015 bis 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturanthropologie der Universität Göttingen. Seine Schwerpunkte sind Black European Studies, Rassismus- und Popkulturforschung. Er ist Mitglied der künstlerischen Forschungsgesellschaft HAUPTAKTION. www.hauptaktion.de
Joana Tischkau ist Choreografin und Performerin. Ihr Handwerk erlernte Sie in Jugendzentren, Hip Hop Clubs und Discos, auf Bühnen und in der Tanzschule von nebenan. Sie studierte Tanz und Schauspiel an der Coventry University in Großbritannien sowie Choreographie & Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Ihre Künstlerische Praxis verwebt popkulturelle sozial-urbane Tanzpraxis mit intersektionellen Feminismen und postkolonialen Theorien und verblendet dabei subversiv kulturelle Codes und Bedeutungen um dem weiblichen POC-Körper seine eingeschriebene Lesbarkeit zu nehmen. |