Literatur |
- W. Gerling/ S. Holschbach/ P. Löffler: Bilder verteilen - Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur, transcript, Bielefeld 2018
- P. Frosh: Screenshots, Wagenbach, Berlin 2019
- W. Ullrich: Selfies, Wagenbach, Berlin 2019
- C. Stiegler/ P. Breitenbach/ T. Zorbach: New Media Culture - Mediale Phänomene der Netzkultur, transcript, Bielefeld 2015
- K. Gunkel: Der Instagram-Effekt - Wie ikonische Kommunikation in den Social Media unsere visuelle Kultur prägt, transcript 2018
- C. Souza: It is Not Just a Picture: Revealing Some User Practices in Instagram, in: 2014 9th Latin American Web Congress, 2014
- Alain Biber (Hg.): Ego Update. A History of the Selfie, Walther König, 2015
- Alfred Weidinger (Hg.): Link in Bio, Kehrer, 2020 |
Voraussetzungen |
! Sie benötigen für diese Übung einen Zoom-Account (bitte richten sie diesen vor der ersten Sitzung ein) und ein Smartphone !
Studienleistung: regelmäßige Teilnahme an Webkonferenzen (Zoom), Umsetzung von Übungen und Hausaufgaben
Prüfungsleistung: Ausarbeitung einer der Übungen des Kurses + schriftl. Reflexion zu dieser Übung |
Lerninhalte |
Mit der Entwicklung des Web 2.0. sind digitale Medien und Netzwerke zum Teil unseres Alltags geworden. Von Facebook und Instagram zu YouTube und TikTok: Soziale, kulturelle, religiöse, ökonomische und politische Räume entwickeln sich mittlerweile auch im WorldWideWeb. Vor allen Dingen digitale Bilder erlauben die Verständigung über die gegenwärtige Situation und lassen die einstige Unterscheidung zwischen ‚online und offline-Welten‘, dem ‚virtuellen‘ und dem ‚realen, physischen‘ Raum obsolet werden. Diese digitalen Räume werden inzwischen nicht mehr als abgegrenzt betrachtet, sondern vielmehr als Kontinuum sozialer Felder verstanden, die im Besonderen von diversen digitalen Bildpraktiken gekennzeichnet sind.
In unsere Alltagssprache haben sich zudem Begriffe eingeschlichen, wie z.B. das "Googlen" nach Bildern, das "Scrollen" durch die Feeds von Suchmaschinen und Social Media Anbietern. Digitale Bilder und Videos werden auf Facebook, Instagram oder TikTok mit "Hashtags" versehen, "verlinked" oder "reposted", wenn sie kategorisiert und vernetzt werden sollen. Das "Screenshotten" ersetzt den analogen Notizzettel und das Aufnehmen von "Selfies" ist längst zu einer neuen Kulturtechnik avanciert. Die Verwendung von "Filtern" entwickelte sich jüngst zu einem neuen Social Media Trend. Im Sinne einer sog. Automedialität "streamen" wir unser visuelles Leben über "Stories" ins Netz. Inhalte und Bilder anderer, die uns gefallen werden "geliked", die die uns langweilen, "skippen" wir aus unserem "News-Feed".
In der Übung erschließen wir uns systematisch, in Form von diversen gemeinsamen Übungen, kurzer Textlektüre und Diskussion, die neuen Technologien und kulturellen Praktiken, durch die fotografische Bilder gegenwärtig verbreitet und wirksam werden. Wir beschäftigen uns ebenso mit ihren Ästhetiken, ihrem Potential neue Wissensordnungen zu generieren sowie ihren digitalen Speicherorten- und Formen. In eigenen künstlerisch-praktischen Experimenten erforschen wir zudem, inwiefern künstlerisch-praktische Methoden fruchtbar werden könnten, einerseits die genannten digitalen fotografischen Praktiken subversiv zu unterlaufen, und andererseits ihre virtuellen Ästhetiken und kulturell bedeutsamen Mechanismen visuell zu analysieren und sichtbar zu machen. |