Literatur |
Für erste Eindrücke:
Literatur: Michel Chion, The Voice in Cinema (1983)
Filme: Double Indemnity (USA 1944 R: Billy Wilder), The Conversation (USA 1974 R: Francis Ford Coppola), Heimat ist ein Raum aus Zeit (D 2019 R: Thomas Heise). |
Lerninhalte |
Der Bereich des Auditiven im Film wird in der Rezeption und in der Analyse gerne vernachlässigt. Die Tonebene wird oft nicht wahrgenommen oder die Komplexität ihrer Zusammensetzung aus Stimmen, Geräuschen, Effekten, Musik etc. unterschätzt.
In diesem Seminar gilt das Interesse einem besonderen Element der Tonebene: den Off-Stimmen im fiktionalen, aber auch im dokumentarischen Film sowie Ihrer (potenziellen) Entwicklung zu einer Instanz, die im On als Akteur, Figur, Heimsuchung etc. verankert werden kann. Die Stimme, die im filmischen Off, also jenseits der Bildebene, verortet ist, übernimmt verschiedene Funktionen: Sie kann neutral als Kommentar eingesetzt werden; als Agent der Erzählung; als innerer Monolog einer oder mehrerer Protagonist*innen oder als eigene Instanz. Damit wird neben dem visuellen Register eine zweite eigenständige intra- oder extradiegetische Ebene eröffnet.
In den Sitzungen des Seminars werden Filme gezeigt und diskutiert, in denen Off-Stimmen eine besondere Bedeutung haben. Dabei werden Dramaturgie, Mise en scène, Strategien der Ton-Bild-Koppelung (und -Entkoppelung) und narrative Organisation sowohl mit Blick auf die spezifischen Eigenschaften der Filme als auch im Hinblick auf verschiedene Genres diskutiert und analysiert.
Hinweis: Empfohlen wird, dieses Seminar in Verbindung mit dem von Dr. Volker Wortmann angebotenen Seminar zum Voiceover im Dokumentarfilm zu besuchen. Die Programme beider Lehrveranstaltungen sind so abgestimmt, dass keine Überschneidungen entstehen - oder nur dort, wo sie intendiert sind. Gemeinsame Sitzungen der Seminare sind ebenso geplant wie Einladungen der Dozierenden in das jeweils andere Seminar. |