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Das Kurfürstentum Brandenburg erlebte um 1700 einen enormen politischen Aufstieg, der sich unter anderem in der Krönung Kurfürst Friedrichs III. zum „König in Preußen“ manifestierte. Um diesen Aufstieg angemessen künstlerisch zu "orchestrieren", wurde Berlin zu einer barocken Königsresidenz ausgebaut. Eine Schlüsselrolle übernahm dabei Andreas Schlüter, dem die Aufgabe zukam, repräsentative Skulpturen – und bald auch Bauten – zu konzipieren und zu schaffen. Die wenigen Werke des Bildhauerarchitekten, die noch erhalten sind, zählen heute zu den bedeutendsten Zeugnissen des Barock in Deutschland. Aktuell ist Schlüter vor allem als Architekt des Berliner Schlosses im Gespräch, dessen Fassaden gerade am Humboldt Forum rekonstruiert wurden.
Das Seminar widmet sich der Analyse von Schlüters Skulpturen und Bauten und fragt dabei insbesondere nach den Zusammenhängen von künstlerischer Form und politischer Repräsentation. Es geht dabei um Hofkunst, wobei es nicht zuletzt gilt, den Stellenwert von Kunsttheorie und insbesondere von Rhetorik angesichts der so vital wirkenden Skulpturen zu erschließen. |