Literatur |
Braune,Gabriele (1996). »Islam«. In Die Musik inGeschichte und Gegenwart. Sachteil Bd. 4. Ludwig Finscher, Hrsg. Kassel etc.:Bärenreiter, Metzler, 1205-1211.
Dresch, Stefanie (2013). Die Tariqa Burhaniya. Mitglieder eines sudanesischen Sufi-Ordens in Berlin zwischen Integration und Abgrenzung. Saarbrücken: AV Akademikerverlag (Reihe Gesellschaftswissenschaften). |
Lerninhalte |
In der muslimischen Glaubenspraxis wird Musik, ihre Produktion und Rezeption, sehr kritisch und kontrovers diskutiert. IDen islamischen Mystikern (Sufis) gilt sie als ein wirkungsvolles Mittel, um die Vereinigung mit Gott, die unio mystica, zu erlangen. Für die muslimische Orthodoxie ist sie die große Verführerin, die den Gläubigen vom rechten Weg abbringt und aus dem Bereich des Sakralen zu verbannen ist. Organisierter Klang, der in unseren Ohren das Zeichen des Musikalischen trägt, wird in diesem Rahmen als nicht-musikalisch interpretiert.
Nach einer Auseinandersetzung mit Formen vokalen Ausdrucks wie dem Gebetsruf (adhan) und der Koran-Rezitation (qira'a) soll als Schwerpunkt dieses Seminars der Sufismus, die Mystik in ihrer muslimischen Ausprägung, thematisiert werden. Sufi-Gruppierungen (tariqas) finden sich im gesamten islamischen Raum von Westafrika bis nach Südasien als Religionsgemeinschaften mit ganz eigenen Formen von Gebet, Gesang, Körperarbeit und Atemtechniken. Eine Exkursion zu der Burhaniya, einer Sufi-Gemeinschaft in Hamburg, die auf sudanesische Wurzeln zurückblicken kann, soll eine persönliche Kontaktaufnahme zu islamischen Myster*innen ermöglichen und Gelegenheit geben, als teilnehmende Beobachter*innen der rituellen Zusammenkunft der Burhanis beizuwohnen. Diese kleine Feldforschung wird an einem Donnerstag Abend stattfinden. |