Bemerkung |
Es kann sein, dass die Vorlesung wegen Krankheit anders als geplant stattfinden wird. Sobald Herr Leeten dies überblicken kann, meldet er sich. Alle die, die diese Veranstaltung unbedingt belegen müssen, um ein Modul abzuschließen, sind gebeten, sich aus dem Lehrangebot der Philosophie eine andere Veranstaltung auszusuchen. Die folgenden Vorlesungen sind beispielsweise für die gleichen Module freigeschaltet: Andreas Hetzel: 0704 Geschichte der europäischen Philosophie Rolf Elberfeld: 0701 Post- und dekoloniales Philosophieren - Eine Einführung Katrin Wille: 0702 Feminismus Rolf Elberfeld: 0706 Die Vielfalt der Sprachen und die Philosophie
[ursprüngliche Bemerkung von Herrn Leeten:
Die Vorlesung ist offen für alle, richtet sich aber eher an fortgeschrittene Studierende. Grundkenntnisse in Erkenntnistheorie sind sehr von Vorteil.
Als Studienleistung ist ein Vorlesungstagebuch anzufertigen, das bis Weihnachten über das Learnweb hochzuladen ist. (Die Veranstaltung endet am 7. Dezember.)
Modulabschlussprüfung: Hausarbeit oder mündliche Prüfung.] |
Lerninhalte |
Erkenntnistheorie dreht sich traditionell um Wissen und Wahrheit. Diese Begriffe sind aber keine Erfindungen der Philosophie, sie haben vielmehr einen Sitz in unserer Lebenspraxis. Wissen und Wahrheit haben daher auch eine lebenspraktische (ethische und politische) Bedeutung - was vor allem dort deutlich wird, wo die Standards von Wissen und Wahrheit ins Rutschen zu kommen scheinen. Diese Vorlesung möchte versuchen, das Feld der Erkenntnistheorie im Zeitalter von Desinformation und 'Post Truth' neu zu erschließen. Im Mittelpunkt steht dabei die alltägliche soziale Praxis des Wissens. Die leitenden Fragen sind nicht 'Was ist Wahrheit?' oder 'Was kann ich wissen', sondern vielmehr 'Was ist der Wert der Wahrheit?', 'Was sollen wir als Wissen gelten lassen?' oder 'Worauf vertrauen wir?' Folgt man dieser Spur entdeckt man, dass das Feld der Erkenntnistheorie viel weiter (und vielleicht interessanter) ist als es die traditionelle Erkenntnistheorie sehen lässt. In dieses Feld gehören letztlich auch Fragen wie 'Was will ich eigentlich wissen?', 'Warum können wir manches nicht glauben?', 'Soll ich nicht einfach glauben, was ich glauben will?', 'Oder glauben wir ohnehin nur das, was wir glauben wollen?', 'Wieso reagieren Menschen so leicht empfindlich, wenn jemand anderer Auffassung ist?', 'Warum macht es zufrieden, wenn man Zustimmung findet?', 'Welche Rolle spielen Lagerdenken und Wunschdenken?', 'Weshalb meinen alle immer, dass ausgerechnet sie selbst Recht haben?', 'Wie ist es möglich, ernsthaft an Verschwörungstheorien zu glauben?', 'Wo hört Nichtwissen auf, wo fängt Nichtwissenwollen an?' und 'Wieso will man einiges, was man eigentlich doch längst weiß, dennoch nicht wahrhaben?'
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