Literatur |
Karl Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, in: ders., Frühschriften, Stuttgart 1953. |
Lerninhalte |
Philosophie ist, so Hegel, ihre Zeit in Gedanken erfasst. Aber was heißt das? Ist ein solches Erfassen nur als erinnernde Rückschau möglich, weil die Philosophie eben nicht über ihre gegenwärtige Welt hinaus kann? Oder heißt das nicht gerade, dass die Philosophie die Tendenzen und Bestrebungen zu bestimmen hat, die über die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse und die in ihnen angelegten Widersprüche und Konflikte hinausweisen? Dass sie somit als Teil der wirklichen Bewegung zu verstehen ist, welche den jetzigen Zustand aufhebt? Und wenn letzteres: Woher gewinnt sie dann ihre Maßstäbe der Kritik? Wie bestimmt sie ihr Verhältnis zu sozialen Akteuren und zu sozialen Bewegungen? Und weshalb will oder kann die gegenwärtige Philosophie einem solchen Anspruch nur selten gerecht werden? Das Seminar soll diesen Fragen im Ausgang von Marx’ Auseinandersetzung mit Hegel nachgehen, ihre Weiterentwicklung in der Kritischen Theorie verfolgen und eine gemeinsame Selbstverständigung darüber ermöglichen, wie das Verhältnis von Philosophie und gesellschaftlichem Wandel zu bestimmen ist. |