Literatur |
- E.T.A. Hoffmann: Das fremde Kind. In: Die Serapionsbrüder (1819);
- Johanna Spyri: Heidis Lehr- und Wanderjahre (1880);
- Rudyard Kipling: The Jungle Book (1894);
- Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter (1981);
- Wieland Freund: Krakonos (2017). |
Lerninhalte |
Aktuelle gesellschaftliche und politische Debatten schlagen sich sofort in der kinderliterarischen Produktion nieder. Zurzeit etwa in Sachbüchern über Klimaschutz oder das Leben der Bienen, aber auch in fiktionalen Texten für junge Leser*innen wird Wissen über die (bedrohte) Natur vermittelt. Vor allem aber wird die Beziehung zwischen Kind und Um- bzw. Mitwelt literarisch ausgelotet. Gerade die fantastische Kinderliteratur bietet einen Raum, um Ideen eines anderen Zusammenlebens zu erproben - z.B. Sympoiesis (Donna Haraway) oder Assemblage (Rosi Braidotti, Anna Lowenhaupt Tsing).
Die besondere Sensibilität kindlicher Romanfiguren für die Natur, insbesondere für Tiere, ist aber nichts Neues. Sie findet sich bereits bei Rousseaus Emile ou l'éducation (1762) und vor allem in der Literatur der Romantik, etwa in E.T.A. Hoffmanns Das fremde Kind (1819). Anhand ausgewählter Texte vom 18. Jahrhundert bis heute untersuchen wir im Seminar das Kind als literarische Projektionsfläche für das Verhältnis von Mensch und Natur, jeweils im Kontext zeitgenössischer - u.a. aufklärerischer, romantischer, kolonialer, reformpädagogischer, posthumanistischer - Diskurse. |
Zielgruppe |
Kulturwissenschaft des Lesens und Schreibens, TM 1, TM 2; Poetik, TM 2, TM 3. |