Literatur |
Primär Literatur: John A. Tucker, Ito Jinsai's Gomo Jigi and the Philosophical Definition of Early Modern Japan, Brill, 1998. John A. Tucker, Ogyu Sorai's Philosophical Masterworks : The Bendo and Benmei, University of Hawaiʻi Press, 2006. Kaibara Ekiken, The Philosophy of Qi: The Record of Great Doubts, Columbia University Press, 2007. Kaibara Ekiken. Regeln zur Lebenspflege (Yojokun), Iudicum, 2010, James W Heisig, Thomas P. Kasulis, John C. Maraldo, Japanese Philosophy: A Source Book,, University of Hawaiʻi Press, 2011.
Sekundär Literatur: Klaus Kracht, Studien zur Geschichte des Denkens im Japan des 17. bis 19. Jahrhunderts: Chu-Hsi-konfuzianische Geist-Diskurse, Harrassowitz 1986. Chun-Cheh Huang, John Allen Tucker, Dao Companion to Japanese Confucian Philosophy, Springer, 2014. Bred Davis(ed.), The Oxford Handbook of Japanese Philosophy, Oxford University Press, 2020 |
Bemerkung |
Die Teilnahmeleistung für das Seminar besteht in einer 5-seitigen zusammenfassenden Reflexion des Seminarthemas.
Die Teilnahmeleistung ist als PDF am Ende des Semesters im LSF hochzuladen.
In diesem Seminar ist es nicht (!) möglich, einen Modulabschluss zu machen!! |
Lerninhalte |
Seitdem Platon angesichts des politischen Chaos seiner Polis seinen Blick von der wirklich-praktischen Lebenswelt zur ideal-theoretischen Welt umgewendet hat, ist die Spannung zwischen Theorie und Praxis immer eines der wichtigsten Probleme in der Geschichte der politischen Philosophie in Europa gewesen. Die westlich-philosophischen Strömungen im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart haben in verschiedener Weise versucht, diese “metaphysischeˮ Dichotomie grundsätzlich zu überwinden und neu zu bestimmen. Vor dem Hintergrund dieser Problematik befassen wir uns im Seminar mit dem japanischen Konfuzianismus der Edo-Zeit (1603-1868). Obwohl die thematischen Schwerpunkte dieser Strömung sehr umfangreich und unterschiedlich sind (zum Beispiel: Emotion/Gefühl, Leiblichkeit/Körperlichkeit, moralisch-religiöse Übungen/Praktiken, gesellschaftliche Riten usw.), sind alle japanisch-konfuzianischen Denker darin einig, dass die politische Philosophie eine alltägliche Praxis in der konkreten Wirklichkeit sein muss (d.h. sie kannten eigentlich keinen Gegensatz zwischen Theorie und Praxis). Durch die Lektüre der Quellentexte untersuchen wir ein neues Verständnis der politischen Philosophie und ihre Vollzugsweise, und mit diesem Fragehorizont können wir auch die Aktualität des japanischen Konfuzianismus in dem heutigen philosophischen Dialog in der globalisierten Welt neu entdecken. |