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Dem Kapitell als bekrönendes Hauptstück einer Säule – gleichsam deren Kopf – kommen neben einer elementaren stabilisierenden und überleitenden Funktion vielfältige und beeindruckende Gestaltungsformen zu. So zeichnen sich Kapitelle nicht nur durch verschiedene Grundformen aus, sondern weisen nicht selten auch eine bemerkenswerte Binnendifferenzierung auf und können sogar als Bildträger fungieren. Allein dies lässt eine Lehrveranstaltung über Kapitelle lohnenswert erscheinen.
Eine Besonderheit des Seminars ist, dass es auf die Vielfalt von Kapitellformen, die vom Abstrakt-Geometrischen über Vegetabiles bis hin zu Figürlichem reicht, mit einer Vielfalt von Zugangsweisen reagiert. Bewusst werden nämlich theoretisch kunsthistorische mit praktisch-zeichnerischen und didaktischen Ansätzen in Verbindung gebracht. Der Schwerpunkt liegt auf Kapitellen der Romanik, die in Hildesheim in besonderer Vielfalt erhalten sind. In den einführenden Sitzungen werden Kapitelle kunsthistorisch beleuchtet sowie in ihren unterschiedlichen Ausprägungen näher betrachtet und analysiert. An drei Kompaktterminen sind Exkursionen im Raum Hildesheim geplant, die eine zeichnerische Annäherung und nachfolgende Vertiefung evozieren sollen. Die zeichnerischen Erprobungen fungieren hierbei als Kernstück und Fundament, um die gewonnenen Erkenntnisse in einem abschließenden Schritt didaktisch zu wenden und anschlussfähig zu gestalten.
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