Literatur |
Kurt W. Forster: Aby Warburgs Kulturwissenschaft: Ein Blick in die Abgründe der Bilder, Matthes & Seitz, Berlin 2018
Kurt W. Forster: Aby Warburg zur Einführung, Junius Verlag, Hamburg 2014
A. Beyer/ H. Bredekamp/ U. Fleckner/ G. Wolf: Bilderfahrzeuge - Aby Warburgs Vermächtnis und die Zukunft der Ikonologie, Wagenbach, Berlin 2018
Eva Schmidt (Hg.): Lieber Aby Warburg, was tun mit Bildern?, Kehrer Verlag, Heidelberg 2012
Johann K. Eberlein: Inhalt und Gehalt - Die ikonographisch-ikonologische Methode, in: Kunstgeschichte - Eine Einführung, Reimer Verlag, Berlin 2003 |
Lerninhalte |
Der Kulturwissenschaftler Aby Warburg (*1866) ist einer der Pioniere der modernen Kunst- und Bildwissenschaft. Sein Bilderatlas „Mnemosyne“ lässt sich als „work in progress“ begreifen und veranschaulicht exemplarisch das Denken Warburgs. Das 63teilige Werk ist eine Zusammenstellung von sinnträchtigen Bildern aus der Kunst und Kulturgeschichte, die eine Art kulturelles Bildgedächtnis darstellen. Das Ordnungsprinzip des Atlas beruht dabei nicht auf visuellen Ähnlichkeiten, sondern auf „verwandtschaftlichen“ Beziehungen. Abbildungen von Kunstwerken, Reproduktionen von Briefmarken, Werbefotos, Modefotografien, oder Pressebilder finden hier ihren Platz. In Zeiten stetig wachsender digitaler Bild- und Videoarchive fasziniert der Mnemosyne-Atlas nicht nur Kulturwissenschaftler, sondern auch Künstler. Und so könnte dieser heute durchaus als Werk der zeitgenössischen Kunst rezipiert werden: in seiner Skizzenhaftigkeit, in dem Verzicht darauf, ein fertiges Ganzes präsentieren zu wollen, in der so unterschiedlichen Herkunft der gesammelten Bilder. Im Seminar erschließen wir uns durch eigene künstlerische Praxis und damit einhergehender Recherche Aby Warburgs Methode des „Denkens mit Bildern“. In gemeinsamen Übungen, Textlektüre und Diskussion setzen wir unsere Ergebnisse in Relation zu zeitgenössischen künstlerischen Positionen, dem Diskurs des sog. „iconic turn“ und der Zirkulation digitaler Formate im Internet als kulturelle Praktik. |