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Mit dem Begriff der „digitalen Kultur“ lassen sich die tiefgreifenden Verstrickungen zwischen Mensch(en), digitaler Technik und Gesellschaft (Allert et al. 2017, 9) beschreiben. Wie verwoben wir bereits mit der „digitalen Kultur“ sind, zeigt sich beispielsweise vielfach und sehr unterschiedlich im Hochschulalltag: Die Anmeldung zu Seminaren – wie diesem - erfolgt elektronisch per Eintrag und Knopfdruck; Texte und E-Mails werden mit digitalen Geräten erstellt (Tastatur, Laptop); Texte und Bücher lassen sich z.T. bequem über die virtuelle Bibliothek ausleihen, ohne sich überhaupt auf den Weg in den Lesesaal machen zu müssen. Diese Prozesse der „Digitalisierung“ vollziehen sich auf der Basis einer dahinterliegenden digitalen Technik mit Rechenprozessen und Algorithmen. Für die meisten von uns sind diese Prozesse unsichtbar, die Ergebnisse und Folgen digitaler Prozesse sind es allerdings nicht. Wie durch das vielfältige Phänomen einer „digitalen Kultur“ das Individuum, das Selbst und das kollektive Miteinander beeinflusst werden und wie sich Bildungs-, Lern-, Wissensvermittlungs-, aber auch Arbeitsprozesse insgesamt zukünftig weiter verändern werden – diese Themen sollen in dem Seminar behandelt werden.
Dazu soll das Thema auf zwei Ebenen bzw. zwei Perspektiven diskutiert werden, um den Zusammenhang von „Digitaler Kultur – Arbeit, Bildung und Erziehung“ differenziert und facettenreich zu beleuchten:
- Zum einen soll der Frage nachgegangen werden, wie die „digitale Kultur“ im Kontext von Bildung und Erziehung im Bildungswesen/-system wirkt und wirken kann.
- Zum anderen sollen die aktuellen und potenziellen (Aus-)Wirkungen einer „digitalen Kultur“ auf die Organisation der Arbeit in Bildungsorganisationen/-einrichtungen in den Blick genommen werden.
Im Kern soll es darum gehen, die Phänomene der „Verstrickung in der digitalen Kultur“ im Kontext von Arbeit, Bildung und Erziehung (dies betrifft z.B. die Anwendungsfelder Kindergarten, Schule, Hochschule usw.) sichtbar zu machen und zu reflektieren. Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmer*innen zu befähigen, eine differenzierte wissenschaftliche Perspektive zu dem Thema einzunehmen und sie für die weiteren Transformationsprozesse im Kontext von Arbeit, Bildung und Erziehung zu sensibilisieren. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung erfolgt auf der Basis von (interdisziplinären) theoretischen und empirischen Zugängen, z.B. werden Analysen und Studien aus der Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, aber auch Medienpädagogik, Bildungsinformatik, der Geschlechterforschung, feministischen Technikforschung, der Hochschul- und Bildungsforschung gelesen/bearbeitet (z.B. zur Nutzung digitaler Medien, Gestaltung/Entwicklung digitaler Lernmedien, zum Digitalisierungsgrad in Bildungsorganisationen/-einrichtungen, zur „gewünschten“ Medien-/Technikkompetenz von Usern/Mitarbeiter*innen u.a.m.). |