Experimental Music nennt sich ein Musikgenre, das sich zeit- und ortsgeschichtlich in den USA seit 1950 verorten lässt. Künstlernamen dazu sind z.B. John Cage und Alvin Lucier, die eine Soundart praktiziert haben, die nicht nur mit den musikalischen Mitteln (Instrumenten, Tönen, Partituraufzeichnungen) experimentiert, sondern den Musikbegriff selbst hinterfragt. Dabei sind auch einige elektronische Musikkonzepte herausgekommen, die zum musikmedialen Genre Live-Elektronik sowie Tape-Music gehören. Bezüglich dieser künstlerischen Artefakte werden wir uns im Seminar vor allem mit den musikmedientechnische Praktiken beschäftigen und diese im heutigen digitalen Medium versuchen nachzuerfahren durch "Nachmachung" und "Umerfindung" (Tansformation).
Im Umkreis von Cage hat sich in den 1960er Jahren das Kunstgenre Fluxus gebildet mit namhaften Künstlern wie Yoko Ono und Benjamin Patterson. Die daraus hervorgegangen künstlerischen Artefakte lassen sich meistens keinem Kunstgenre eindeutig zuzuordnen, da sie einen intermedialen Ansatz verfolgen. Im Seminar werden wir uns besonders für den Bereich der sog. Event-Scores interessieren, die aus kurzen paktikablen sowie absurden Handlungsanweisungen bestehen und dabei sehr frei und kreatisch umsetzbar sind. So werden wir mit den Mitteln digitaler Medien (Arduino-Sensortechnologie, Video-Motion-Tracking) ganz einfache Settings bespielen und anhand derer dieses Genre diskutierren.
Dieses Seminar vertsteht sich als der musikwissenschaftliche Part zu dem Projekt "in between: sound", das ich zusammen mit Prof. Rebstock anbiete (siehe die gleichnamige Block-Lehrveranstaltung Do, 16-20 Uhr), kann aber auch als eigenständiges Seminar wahrgenommen werden.
ACHTUNG: Die Seminar-Termine werden flexibel gehandhabt in Absprache mit den TeilnehmerInnen! |