Literatur |
- W. Gerling/ S. Holschbach/ P. Löffler: Bilder verteilen - Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur, transcript, Bielefeld 2018
- P. Frosh: Screenshots, Wagenbach, Berlin 2019
- W. Ullrich: Selfies, Wagenbach, Berlin 2019
- C. Stiegler/ P. Breitenbach/ T. Zorbach: New Media Culture - Mediale Phänomene der Netzkultur, transcript, Bielefeld 2015
- C. Puschmann, I. Peters: Handbuch Soziale Medien - Informationsverbreitung in sozialen Medien, Springer, 2017
- K. Gunkel: Der Instagram-Effekt - Wie ikonische Kommunikation in den Social Media unsere visuelle Kultur prägt, transcript 2018
- C. Souza: It is Not Just a Picture: Revealing Some User Practices in Instagram, in: 2014 9th Latin American Web Congress, 2014
https://ieeexplore.ieee.org/abstract/document/7000167 |
Lerninhalte |
Digitale Bilder sind omnipräsent: Sie werden sekündlich milliardenfach hergestellt, geteilt, kommentiert und archiviert. Im Zusammenspiel mit digitalen Technologien, dem Internet und den diversen Social Media Kanälen konnten sich in den letzten Jahren fotografische Praktiken entwickeln, die die Herstellung und Rezeption, die Verbreitung und Speicherung fotografischer digitaler Bilder stark verändert haben. Digitale Bilder werden dabei von ihren Produzent*innen und Konsument*innen ebenso "geshared", neu sortiert und geordnet, "geliked" und bewertet, wie auch durch Maschinen, Programme und Algorithmen.
In unsere Alltagssprache haben sich zudem Begriffe eingeschlichen, wie z.B. das "Googlen" nach Bildern, das "Scrollen" durch die Feeds von Suchmaschinen und Social Media Anbietern. Digitale Bilder und Videos werden auf Facebook, Instagram oder TikTok mit "Hashtags" versehen, "verlinked" oder "reposted", wenn sie kategorisiert und vernetzt werden sollen. Das "Screenshotten" ersetzt den analogen Notizzettel und das Aufnehmen von "Selfies" ist längst zu einer neuen Kulturtechnik avanciert. Die Verwendung von "Filtern" entwickelte sich jüngst zu einem neuen Social Media Trend. Im Sinne einer sog. Automedialität "streamen" wir unser visuelles Leben über "Stories" ins Netz, Inhalte und Bilder anderer, die uns nicht gefallen oder langweilen, "skippen" wir aus unserem "News-Feed".
Im Seminar erschließen wir uns systematisch, in Form von diversen theoretischen Einführungen, gemeinsamer Literaturlektüre, studentischen Kurz-Referaten, gemeinsamen Diskussionen und Übungen, die neuen Technologien und kulturellen Praktiken, durch die fotografische Bilder gegenwärtig verbreitet und wirksam werden. Wir beschäftigen uns ebenso mit ihren Ästhetiken, ihrem Potential neue Wissensordnungen zu generieren sowie ihren digitalen Speicherorten- und Formen. Wir fragen uns außerdem, inwiefern sich fotografische Konzepte von Autorschaft, Referenz und Relevanz in der digitalen Kultur verändert haben und ob die genannten digitalen fotografischen Praktiken als Kulturtechniken verstanden werden können. |