Lerninhalte |
Seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt sich einmal mehr, dass die theatralen und performativen Künste im Umfeld der digitalen Technik und Kommunikation an ihre Grenzen stoßen. Digitale Präsentationsformen können Live-Künste nicht ersetzen, die sich nicht umsonst gerne selbst als Gegenpol zu einer technisierten Welt inszenieren. Doch das Gefüge „Digitalisierung, Theater und Performance“ ist komplexer als es diese Binarität vermuten lässt. Dazu zählen etwa die ästhetische Verschiedenheit digital-performativer Praktiken wie z.B. im Feld der digital art oder für das Netz produzierte Theaterfilme, aber auch digitale Strategien der Aufmerksamkeitsökonomie, die überhaupt erst bestimmte Kommunikations- Wahrnehmungs- und Organisationsweisen hervorbringen. Das online-Seminar untersucht unterschiedliche ästhetische Praktiken und Diskurse digitaler Performanzen wie auch performativer Digitalität. Zentrale Fragen sind z.B.: Wie verändert Digitalisierung performativ-ästhetische Darstellungsweisen? Auf welche Weise lassen sich digitale Praktiken als performativ und inszenatorisch beschreiben? Wie lassen sich Formen der Mensch-Maschine-Interaktion spezifizieren? Zum Seminarinhalt gehören dabei u.a. die Lektüre theoretischer Texte ebenso (Close Reading), wie die Analyse digitaler Performances und ihre Vermittlung, die Perspektivierung performativ-digitaler Zuschauerschaft sowie die Betrachtung digitaler Praktiken theatraler und performativer Künste seit Beginn der Corona-Pandemie. Im Seminar kann eine Modulprüfung (Hausarbeit, mündliche Prüfung) abgelegt werden.
Lektüre: Martina Leeker, Immanuel Schipper, Timon Beyes (eds.): Performing the Digital, Bielefeld: transcript 2017; Kholeif, Omar: Goodbye World! Looking at Art in the Digital Age, Berlin 2018 |