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Das Seminar widmet sich der Geschichte des (europäischen) Bühnentanzes aus kanonkritischer Perspektive. Während im Wintersemester 2017/18 renommierte Positionen aus der (europäischen) Tanzgeschichte im Vordergrund standen, fokussiert diese Veranstaltung die B-Seiten der Geschichte. Welche Werke, Künstler*innen und Strömungen sind aus dem Gedächtnis gefallen? Wie lässt sich produktiv mit den Lücken der Geschichte umgehen? Welche besonderen Herausforderungen bietet dabei die Tanzgeschichte mit ihrem vermeintlich flüchtigen Gegenstand? Der Fokus liegt dabei auf Werken und Stilen des 20. Jahrhunderts. Dabei geht es u.a. um das Verhältnis von sog. populären Formen wie Bauchtanz, Voguing, Hip Hop, Nackttanz, Striptease, Burlesque und Eurythmie zum künstlerischen Tanz, wie steht es um Volkstanz, Massenchoreografien oder die Rolle von Tanz in faschistischen Diktaturen. Welchen Einfluss hatten nichteuropäische Akteure auf die europäische Moderne, wie kann man über die internationalen Verflechtungen der Moderne sprechen? Was für andere Bühnen - Varietés, Völkerschauen, private Veranstaltungen etc. - müssen mitbetrachtet werden?
Neben der Untersuchung nicht-kanonisierter Werke, Stile und Positionen widmet sich das Seminar der historiografischen Herausforderung, wie mit Positionen jenseits etablierter Genealogien umzugehen ist.
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