Lerninhalte |
Das Seminar verzahnt die Analyse philosophischer Texte zu Rhythmus und Zeitempfinden mit rhythmisch-musikalischen Übungen und Beispielen afro-amerikanischer Musiktradition, in denen der Off-Beat – die Synkope – grundlegend ist. Sowohl der europäische Freiheitsbegriff als auch afroamerikanische Rhythmen sind in ihrer Entstehung im historischen Kontext von Sklaverei und Kolonialismus zu verorten. Man könnte westliches Denken als downbeat-lastig beschreiben, ein Denken, das mit Binarität ringt (die in der territorialen Marschmusik ihr rhythmisches Pendant hat). Was passiert, wenn die binären Strukturen westlich-europäischen Denkens auf die nichtbinäre Logik afro-amerikanischer Synkopen treffen? Könnte es sein, dass sich in diesen nichtbinären rhythmischen Strukturen eine andere Form des Denkens, Wahrnehmens und Fühlens abzeichnet? Ist ein Denken in Synkopen freier als ein Denken im Marschrhythmus? Dies werden wir im Seminar performativ ausloten. |