Präsentation (bitte im Präsentationsmodus ansehen)
Seminartermine: Mittwochs, 16-18 Uhr, Donnerstags 12-14 Uhr, Freitags 10-13 Uhr (Details siehe Seminarplan. Den Seminarplan erhalten Sie Anfang April per Email)
Welche gemeinschaftlichen Ideen vom Zusammenleben werden in digitalen Bilderwelten repräsentiert? Welche Zukunftsvisionen zirkulieren jenseits der Smart City? Welche Rückschlüsse erlauben die Bilder auf kulturelle Vorstellungen vom Zusammenleben in der Zukunft?
Um diese Fragen beantworten zu können, greifen wir im Seminar solche auf, die Roland Barthes einst in seiner Vorlesung “Wie zusammen leben” (1976-77) gestellt hat. Barthes benutzte einige Romane und dokumentarische Werke, um aus diesen Merkmale des alltäglichen Zusammenlebens abzuleiten. Zu diesen zählten u.a. Tiere, Eigentum, Lebensweise, Zimmer, Distanz oder das Wischtuch. Die Liste geht noch weiter. Es waren Objekte, Verhältnisse, Lebewesen und Orte, die auf jeweils unterschiedliche Weise auf den Lebens- und Arbeitsalltag einwirkten, die veränderbar und verhandelbar waren. Barthes interessierte sich für “typische Räume”, in denen sich ein Individuum oder eine Gruppe aufhält: “das einsame Zimmer, die Höhle, die Wüste, das Grandhotel, das bürgerliche Mietshaus”.
Wir übertragen nun Barthes Methodik auf unsere Gegenwart. Anstatt in Literatur finden wir unser Material in Filmen, im Fernsehen und auf YouTube. Es geht sowohl um Bilder privaten Wohnens wie um solche gesellschaftlichen Zusammenlebens in öffentlichen Räumen. Ausgelöst durch den “Plattform-Urbanismus” (von Liefer- und Sharing-Diensten) und verstärkt durch die Pandemie steht die Frage nach der Einteilung und Nutzung von Raum – drinnen wie draußen, real wie digital – wieder zur Diskussion.
Welche Mechanismen der Einschließung und des Ausschlusses stellen die vernetzten Räume her? Wie können wir intervenieren und eigene Utopien entwerfen, Narrative und Bilder erzeugen, die von der sich zunehmend selbst optimierenden Gesellschaft abweichen?
Im Zuge der Projekte kommen verschiedene digitale Tools und Videosoftware zur Anwendung, um digitale Bilder dieses gegenwärtigen Wohnens und Lebens kritisch zu befragen. Ein Computer-Desktop wird zur Bühne für eine Miniserie: Die Rechercheergebnisse sollen in Form von Desktop-Filmen künstlerisch umgesetzt werden.
--- Wer Fragen zum Projekt hat, kann uns eine Email schreiben und bei Bedarf eine Zoom-Sprechstunde vereinbaren ---
|