HipHop ist längst kein ‚stranger to academia‘ mehr. Schon seit über 20 Jahren interessiert sich auch die hiesige Forschungscommunity für das globale Kulturphänomen, seine Akteur:innen und kulturellen sowie sprachlichen Praktiken. Als kommerziell erfolgreichstes ‚HipHop-Element‘ steht Rapmusik dabei besonders im Fokus der Wissenschaft. Was sind die linguistischen Merkmale des Rap? Welche Sprechakte gibt es und auf welche historischen Vorläufer lassen sich die ‚transnational flows‘ der Rapmusik zurückführen? Mit diesen und angrenzenden Fragen wollen wir uns im Seminar ‚Rap als Text und Diskurs‘ beschäftigen.
Das Seminar geht dabei von der systematischen Unterscheidung von Text und Diskurs in der Linguistik aus. Als weltweit verbreitetes populärkulturelles Phänomen steht Rap per se zwischen diesen beiden Polen. Spontaneität im Diskurs spielt ebenso eine Rolle wie der Zweck des Überlieferns durch Texte unterschiedlichster Art. Methodische Zugangsmöglichkeiten zu sprachlichen Handlungen in Texten und Diskursen werden daher im Seminar anhand von unterschiedlichen sprachlichen Erscheinungsformen des Raps vertieft. Dazu werden u.a. Raptexte im engen Sinne, aber auch Interviews oder andere Begleittexte (z.B. Rezensionen) in ihrem Spannungsverhältnis zu Text und Diskurs in den Blick genommen. Auch unterschiedliche Medien und Medienformate, wie Youtube (Musikvideos) oder auch Soziale Medien (Instagram) werden berücksichtigt. Neben der sprachwissenschaftlichen Perspektive darf eine kulturelle Deutung der Texte und Diskurse dabei nicht vernachlässigt werden. Das Seminar wird deshalb von kulturwissenschaftlichen und soziologischen Sichtweisen auf das Thema gerahmt.
|