Angesichts medienbezogener Veränderungen erfindet sich auch das Radio immer wieder neu und ist doch in vielen Punkten schon sehr früh das geworden, was es heute ist.
Radiomacher*innen und Künstler*innen hingegen haben das Medium immer auch als Experimentierfeld gesehen und die Möglichkeiten ausgelotet, die es neben dem etablierten Sendebetrieb gibt. Dieses Seminar untersucht die als "Experimentelles Radio" oder auch "Kunst-Radio" bezeichneten Wellen, Sendungen und Projekte. Dabei geht es auch um ihre Kritik am "Publikums"-liebling Formatradio und dessen Durchhörbarkeit. Gegen das Nebenbeimedium stellen sie das Medium des bewußten Hörens.
Gerade die "Reduktion" auf das Hören macht für viele die Begeisterung für das Medium aus (Stichworte sind z.B. die Überwindung der räumlichen Distanz und die sychronisierte Zeit). Entsprechend ist die Begeisterung nicht nur fürs Radio-Hören, sondern auch fürs Radio-Machen. Allein in Deutschland gibt es neben den öffentlich-rechtlichen Sendern, den Privatradios, Freien Radios und Offenen Kanälen über 2600 Internetradiosender. Dabei sind die vielen künstlerischen und sozialen Projekte (z.B. Ligna - Radioballett; Tetsuo Kogawa - mini fm) noch nicht mitgerechnet.
Doch ändert die pure Masse an Radiosendern das Medium? Wie wird gegenwärtig gesendet und was bedeutet dies für die Zukunft des Radios?
Im Seminar sollen die Grenzen und Möglichkeiten des Radios theoretisch wie praktisch erforscht werden.
Es handelt sich um ein Blockseminar, damit genügend Zeit für eigenes Ausprobieren gegeben ist. Die Termine finden an drei Wochenenden hintereinander statt. Am 28.10. findet eine Vorbesprechung statt.
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