Literatur |
Diekmann, Andreas (2009): Spieltheorie. Einführung, Beispiele, Experimente. Reinbek. / Hirschle, Jochen (2012): Die Entstehung des transzendenten Kapitalismus. Konstanz u.a. / Maurer, Andrea; Schmid, Michael (2010): Erklärende Soziologie. Grundlagen, Vertreter und Anwendungsfelder eines soziologischen Forschungsprogramms. Wiesbaden. / Ostrom, Elinor (1999): Die Verfassung der Allmende: jenseits von Staat und Markt. Tübingen. / Schimank, Uwe (2004): Handeln in Institutionen und handelnde Institutionen. S. 293-307 in: Friedrich Jaeger, Jürgen Straub (Hrsg.): Handbuch der Kulturwissenschaften. Bd. 2: Paradigmen und Disziplinen. Stuttgart. |
Lerninhalte |
Im Seminar wird gemeinsam untersucht, ob es in einer marktorientierten Wirtschaft Alternativen zur dominanten Organisationsform des ökonomischen Tausches geben kann. Dabei werden wir zunächst historisch vorgehen und Tauschvorgänge in archaischen Gesellschaften betrachten und dabei funktionalistische, strukturalistische und religionssoziologische Erklärungen erörtern. Sodann wird diskutiert, ob und wie in heutigen Organisationen Tauschvorgänge stattfinden. Dazu werden die spieltheoretischen Figuren des Prisoners' Dilemma und des Battle of the Sexes erarbeitet und überprüft, ob spieltheoretische Ansätze einen Erklärungsbeitrag zur Entstehung und zur Dynamik von Organisationen leisten können. Auf dieser Grundlage wird dann untersucht, vor welchen Herausforderungen alternative Tauschsysteme wie z. B. alternative Geldformen, local exchange trading systems, community supported agriculture oder Allmenden stehen. Schließlich wenden wir uns der These von Jochen Hirschle zu, der behauptet, dass im modernen Kapitalismus die Darbietung von Produkten als Surrogat von Spiritualität gelten könne und der Konsum als Ersatzreligion diene. Hier wird zu prüfen sein, ob archaische Tauschriten in veränderter Form aber mit gleicher Funktion in unserer modernen Konsumgesellschaft fortbestehen. |