Interessante Grafik ist bei Computerspielen nur die eine Seite – für ein interessantes und spannendes Gameplay braucht es außerdem den richtigen Sound. Der Sound ist dabei nicht einfach die passende emotionale Atmosphäre, in die die Spielenden eintauchen, sondern er ist auch darüber hinaus ein konstitutiver Bestandteil der Games. Sound ist Teil der räumlichen wie zeitlichen Orientierung, der Physik, etc. Er hat zudem wesentlichen Anteil an der eigenen Positionierung der Spielenden im Game. Ton ist Teil der interaktiven Schnittstelle. Das Spiel mit den virtuellen und realen Geräuschen hat auf die Wahrnehmung und die Handlungen der Spielenden großen Einfluss. Es ist Teil der Kultur und spiegelt sich entsprechend auch in anderen Medien und in sozialen Zusammenhängen.
Dieser Kurs untersucht die Theorie und Praxis des Game-Sounds. Seine neuesten Spielarten bilden den Schwerpunkt. Aber auch die Geschichte des Gamesounds wird kurz untersucht.
Neben Mainstream-Spielen werden auch Indie-Games untersucht. Im Mittelpunkt steht das Sounddesign der Spiele: Die "Sounds" und der Stimmklang; nicht die Musik.
Als neue Herausforderung in Games hat sich die Arbeit mit Sounds in VR ergeben, die z.B. einen anderen Umgang mit der Tiefenstaffelung von Sounds bedeutet. Das Seminar hat neben den allgemeinen Untersuchungen zum Spielsound einen Schwerpunkt zu Sound in VR-Games. In diesem Schwerpunkt werden Spiele wie Astro Bot, Half Life Alyx, etc. untersucht.
Aufgrund der teilweise schlechten deutschsprachigen Vorschungslage wird das Seminar sich auch mit englischen wissenschaftlichen Texten und Kongressbeiträgen beschäftigen. Gutes englisches Sprachverständnis im Lesen und Hören ist deshalb leider eine Grundvoraussetzung für dieses Seminar. |