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Ob Wirtschaftsunternehmen, Non-Profit-Organisationen, Wohlfahrts- oder Bildungseinrichtungen, Vereine oder Verbände – Organisationen lassen sich nicht als statische Gebilde verstehen, sondern sind in permanenter Veränderung begriffen. Hiermit können unterschiedliche Lernprozesse verbunden sein und – unter bestimmten Voraussetzungen – kann es zu einer „Lernenden Organisation“ kommen. Da sich in Veränderungsprozessen das Hinzuziehen externer Beratung immer mehr etabliert hat, soll untersucht werden, ob und wie auch Organisationsberatung dazu beitragen kann, dass Lernen in und von Organisationen anzuregen.
Für diese Kernfrage wird im Seminar zunächst Basiswissen über zwei Themen erarbeitet: a) Ausgehend von grundlegenden Modellen des Lernens (von Kindern und Erwachsenen) wird herausgearbeitet, was organisationales Lernen bedeutet bzw. wann man von einer „Lernenden Organisation“ sprechen kann. b) Die Studierenden befassen sich zudem mit allgemeinen Aspekten von Beratung (Prinzipien, Interaktionsmodelle, Phasen) und können sie auf das Thema Organisationsberatung übertragen.
Auf dieser Basis setzten sich die Studierenden mit ausgewählten Formen und Methoden der Organisationsberatung auseinander (z.B. Coaching, Supervision, Teamcoaching, Mediation, Großgruppeninterventionen, Prozessberatung, Organisationsaufstellung o.a.) Dabei stehen immer die Fragen im Zentrum, ob und wodurch eine jeweilige Intervention das Lernen von Organisationen anregen kann bzw. welche Schwierigkeiten dabei bestehen können, welche ethischen Aspekte zu beachten oder wo Grenzen zu berücksichtigen sind. Durch konkrete Fallbeispiele aus der beruflichen Praxis werden Bezüge hergestellt zu spezifischen Organisationen, in denen Studierende ggfs. bereits Erfahrungen gesammelt haben.
Die Verbindung der beiden Themen Organisationslernen und Organisationsberatung vertieft den Blick auf das Handeln verschiedener organisationsinterner oder -externer Akteure wie Personalentwickler/innen, Change-Agents, Leitungs-/ Führungskräfte, Berater/innen u.a. Angesichts permanenter Veränderungen in einer hochdynamischen Arbeitswelt ist das Verständnis organisationaler (Nicht-)Lernprozesse somit auch für Studierende der Erziehungswissenschaften und ihre künftigen Berufsfelder von besonderer Bedeutung. |