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Spekulieren auf der Bühne: Feministisches Geschichten Erzählen Das Spekulieren und Imaginieren sind grundlegend für die situierten Unternehmungen feministischer Autor*innen. In diesem Projekt sollen ausgehend von den Welt-Entwürfen feministischer Science-Fiction Autor*innen (Ursula Le Guin, Oktavia Butler und Marge Piercy) oder von feministischen Utopien wie Christine de Piazas Stadt der Frauen aus dem 15. Jahrhundert nach den Potentialen eines anderen Geschichten Erzählens auf der Bühne gefragt werden. Welche neuen und anderen Modelle von politischer Partizipation und Subjektivität ebenso wie von Natur, Geschlecht, Sexualität oder Arbeits(ver)teilung werden hier vorgeschlagen werden und welche Bedeutung kommt diesen Konzepten für eine Imagination und Denkbarkeit alternativer Zukünftigkeiten jenseits einer bloßen Kritik des (geschlechterpolitischen) Status Quo zu.
Wir werden untersuchen wie das Erzählen im Futur II, das visionäre Entwerfen anderer Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünfte neue Figurationen hervorbringt und wie diese Erzählungen selbst wirkmächtig werden. Dabei wird uns Donna Haraway begleiten, die ihre Schreibmethode in ihrem Buch Unruhig Bleiben folgendermaßen zusammenfasst: „SF: Science-Fiction, spekulative Fabulation, Spiele mit Fadenfiguren (string figures), spekulativer Feminismus, science fact (wissenschaftliche Fakten,) so far (bis jetzt).“
Zu fragen wird sein, wie ein solches Programm des Erzählens auf die Bühne übertragen werden kann. Wie spekuliert man auf der Bühne? Wie geht man mit der sozialen Situation der Aufführung dabei um? Konzepte des Preenactements werden dabei ebenso Thema sein, wie die Frage danach wer oder was auf der Bühne eigentlich erzählt. Idee ist, dass in einem erstem Schritt gemeinsam verschiedene Texte gelesen werden, ausgehend von der Lektüre sollen Konzepte für Aufführungen entwickelt werden. Dabei wird es auch um die grundlegende dramaturgische Frage der Übersetzung von literarischen Texten in eine szenische Adaption gehen, um szenische Erzählstrukturen wie auch um eine Schreibpraxis- und Erzählpraxis für die und auf der Bühne gehen. Die Teilnehmer*innen werden in Kleingruppen dann unter Begleitung ihre eigenen Projektideen umsetzen. Das Projekt wird sowohl Online als auch Präsenzveranstaltungen umfassen.
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