Bemerkung |
Liebe Interessierte,
das Seminar wird stattfinden – als Projektseminar mit einem festen, wöchentlichen Termin und einer zugehörigen Übung zum intensiveren Austausch in (vorzugsweise) kleineren Gruppen, über die wir uns in der ersten Sitzung verständigen werden. Die Umänderung zur Projektform ist als Entlastungsmaßnahme für die Seminarteilnehmenden zu verstehen, ich werde das noch erläutern. Da es allerdings nicht einfach möglich sein wird, ein Seminar, dass maßgeblich von gemeinsamem Austausch und einem Miteinander- und Aneinanderlernen lebt, reibungslos ins Virtuelle zu übertragen, wird hier unsere Improvisationskunst, aber auch Geduld gefragt sein. Bitte kurz vor Seminarbeginn noch einmal hier auf die Seite schauen für Angaben, wo wir uns wie (virtuell) treffen, um zunächst gemeinsam zu erörtern, welche Form der Seminargestaltung für alle Teilnehmer*innen eine gute (machbare und vorstellbare) Form sein kann. Nicht alle werden über gleiche technische Möglichkeiten verfügen, zudem trifft einige die Situation finanziell und gesundheitlich härter als andere, was beispielsweise zu unterschiedlichen Zeit- und Kraftressourcen führt, worauf wir unbedingt Rücksicht nehmen sollten.
Für den erfolgreichen Abschluss des Seminars ist eine regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen sowie die Studienleistung der Übernahme einer Textexpertise erforderlich. (Auch hier werden wir überlegen müssen, was machbare Formen sein können!)
Möglicher Modulabschluss: Hausarbeit |
Lerninhalte |
Der Begriff „Habitus“ hat Wurzeln in handlungstheoretischen Konzeptionen der Philosophie und ist durch die „Soziologie der Praxis“ von Pierre Bourdieu prominent geworden. Bourdieu hat den Anspruch, die problematische Gegenüberstellung von Individuum und Gesellschaft mit diesem Begriff zu überwinden. Der Begriff Habitus ist als theoretische Figur selbst schon sehr interessant und soll im Seminar als solche diskutiert werden. Im Mittelpunkt steht aber die kritische Diskussion und kritische Operationalisierung des Konzepts, die Heike Guthoff in ihrer Studie: Kritik des Habitus aus einer feministischen Perspektive an dem Konzept von Bourdieu durchgeführt hat. Im Seminar wird besprochen, wie Guthoff das Habituskonzept in weiterentwickelter Form anwendet, um den akademischen Habitus (vor allem der gegenwärtigen Philosophie in Deutschland) kritisch zu analysieren. Der Text von Heike Guthoff (Kritik des Habitus : Zur Intersektion von Kollektivität und Geschlecht in der akademischen Philosophie, Bielefeld 2013) steht über die UB als ebook zur Verfügung: https://hilkat.uni-hildesheim.de/vufind/Record/787741590 |