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Seit einigen Jahrzehnten kritisieren feministische Künstler*innen und Theoretiker*innen die Geschlechter- und Herrschaftsblindheit von Konzeptionen, Begrifflichkeiten und Perspektiven traditioneller philosophischer Ästhetik. Ging es dieser Kritik zunächst darum, die geschlechtliche Neutralität hehrer philosophisch-ästhetischer Bestimmungen wie ›Genie‹, ›ästhetisches Urteil‹, ›ästhetische Autonomie‹, ›ästhetische Produktion‹ in Frage zu stellen und ästhetische Perspektiven an die historischen und gesellschaftlichen – d. h. immer auch herrschaftsdurchwirkten – Verhältnisse zurückzubinden, stellte sich zunehmend die Frage, wie denn so etwas wie eine feministische Ästhetik selbst zu verstehen wäre: Wie könnte eine feministische Ästhetik aussehen, die sowohl die Komplizenschaft von Kunst und Herrschaft anerkennt, aber zugleich auch dem Besonderen und Eigenwert des Ästhetischen gerecht wird? Wie könnte eine feministische Ästhetik aussehen, die nicht einfach so etwas wie eine essentialistisch verstandene ›weibliche‹ Perspektive, ›weibliche Erfahrung‹ oder einen einzigartigen ›weiblichen‹ Stil als Ausgangspunkt nimmt, aber gleichwohl kritisch auf spezifische Erfahrungen von sexistischer, rassistischer und klassenbasierter Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Gewalt bezogen ist?
AM DONNERSTAG, 24. OKTOBER, FÄLLT DIE VERANSTALTUNG AUS.
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