FilmemacherInnen produzieren während der Entstehung eines Films mindestens drei Filme. Der eine ist im Kopf, der andere im gedrehten Material und ein dritter im fertigen Schnitt. Dem/der CutterIn kommt dabei die wichtige gestalterische und kommunikative Aufgabe zu, zwischen den verschiedenen Filmversionen zu vermitteln; eine Aufgabe, die nicht selten unterschätz wird, läuft der Schnitt im fertigen Film doch meist unter der Wahrnehmungsschwelle.
Die Übung soll einerseits in die Schnittsoftware Adobe Premiere einführen. Dabei soll der Workflow eines Schnittprozesses entlang konkreten Spielfilm- und Dokumentarfilm-Rohmaterials nachvollzogen werden, das heißt: Wie ordne und benenne ich Material? Wie lege ich Ton an? Wie gehe ich mit eventuellen Formatierungs-Problemen um? Wie lege ich ein Projekt an? Wie organisiere ich meine Timeline? Schließlich: Wie lese und ‚übersetze‘ ich das Drehbuch und das Storyboard? Welche Schnittregeln muss ich beachten? Wie gehe ich mit Soundeffekten, Temp-Tracks um? …
Gleichzeitig soll die Schnittpraxis immer wieder mit kurzen Einführungen in Montagetheorien, vor allem aber mit der Sichtung von eigenem und fremdem Filmmaterial gerahmt werden. Dabei soll Erfahrung im Sprechen über Schnitt gesammelt und schließlich die schwierige Frage beantwortet werden: Was ist guter Schnitt? |