Lerninhalte |
Neuere OECD-Studien zeigen im europäischen Vergleich, dass in Deutschland die individuelle Bildungsbiografie und der persönliche Bildungserfolg stark an die familiale Herkunft geknüpft ist. Das bedeutet, dass statistisch gesehen oftmals der Sozialstatus und die Lebenslagen der Eltern die Zukunft der Kinder determinieren. Dennoch existiert – auch in bildungspolitischer Hinsicht – der weit verbreitete Glaube an das Versprechen, dass durch individuelle Anstrengungen durch Lernen und Bildung sozialer Aufstieg und materiell erfolgreiches Leben möglich sei. Auch einzelne Biografien, die über Bildungserfolg trotz sozialer Risikolagen berichten, zeugen davon.
Das Seminar will dem Spannungsfeld von individuellen Entscheidungen, sozialer Ungleichheit und systematischen Bedingungen von Benachteiligungen am Beispiel von hochschulisch-studentischem Leben nachgehen. Nach einer theoretischen Einarbeitung, führen die Teilnehmenden des Seminars Interviews mit Studierenden der Universität Hildesheim, um diese auf die strukturellen Bedingungen an der Universität (auch im weiteren Kontext des Bundeslandes) auszuwerten. Das Seminar wird in Kooperation mit Joanna Kinasz (ehem. Referentin für Soziales des AStAs der Universität Hildesheim) und mit Yanelys Sánchez (Hochschulgruppe GEW, ArbeiterKind.de, PoC-Hochschulgruppe der Universität) durchgeführt. Darüber hinaus wird das Seminar in eine hochschulöffentliche Tagung münden, auf der die Arbeitsergebnisse des Seminars mit Vertreter*innen der Universität diskutiert werden können.
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