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In Europa sind das ausgehende 18. und das 19. Jahrhundert eine Zeit fundamentaler gesellschaftlicher, politischer und kultureller Umwälzungen. Kunst wurde von diesen Veränderungen nicht nur erfasst, sondern spielte selbst eine aktive Rolle als Kommunikationsmittel und mitunter auch Propagandainstrument, vor allem aber als ein sich emanzipierendes und autonomisierendes Wertesystem, dem mitunter eine geradezu heilsbringende und erlösende Kraft zugetraut wurde.
Die Vorlesung bietet einen gattungsübergreifenden Überblick über die künstlerischen Bewegungen dieser Zeit, die sich schlagwortartig mit Begriffen wie Klassizismus, Romantik, Biedermeier, Historismus, Realismus, Impressionismus und Symbolismus fassen lassen. Sie thematisiert die alten und neuen Funktionen von Kunst, weckt den Sinn für deren programmatischen Charakter, zeigt die mit ihr verbundenen zeitgenössischen Utopien auf und thematisiert nicht zuletzt auch die sie stets begleitende Kritik, die immer wieder zu fundamentalen Einbrüchen und Umwertungen führte: Denn die Kehrseite der beispiellosen Aufwertung von Kunst seit 1800 war die andauernde, um 1900 schließlich kulminierende Infragestellung ihrer Qualität und Bedeutung. |