Literatur |
Werner Hofmann, Das entzweite Jahrhundert. Kunst zwischen 1750 und 1830, München 1995;
Werner Busch, Das sentimentalische Bild. Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne, München 1993. |
Lerninhalte |
Der von dem Historiker Reinhart Koselleck (1923–2006) geprägte Begriff „Sattelzeit“ umfaßt die Zeit vor und nach der Französischen Revolution. Es ist eine Zeit starker gesellschaftspolitischer Veränderungen in Europa, die auf dem Gebiet der Bildenden Kunst als Übergang zum Bildverständnis und zur Ästhetik der Moderne beschrieben werden kann. Die in der Neuzeit geprägten Vorstellungen über Aufgabe und Funktion der Künste in der Gesellschaft werden verworfen, Gattungshierarchien unterlaufen, bisher ungekannte politisch–historische wie auch naturwissenschaftliche Themen erscheinen nun „bildwürdig“. Mit der Frage danach, was ein Bild ist und was man mit Bildern erreichen kann, werden erste Wege der Abstraktion sowie autonome Bildauffassungen erprobt. Die Vorlesung erkundet damit auch, wie sich mit den neuen Auffassungen über Kunst sowohl die Aufgabe und das Selbstverständnis des Betrachters wie auch die methodischen Grundlagen des Lesens und Interpretierens von Kunstwerken verändern.
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